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Tierfotografie und mehr

Luchs


Körpermaße und Gewicht
Charakteristisch für Luchse sind Ohrpinsel, Backenbart und breite Pfoten
Luchsfährten fehlen in der Regel Krallenabdrücke
Die Fleckenzeichnung im Fell von Luchsen ist individuell verschieden
Manchen Eurasischen Luchsen fehlt die Fleckenzeichnung fast völlig
Luchs im Sommerfell
Mit einer Kopfrumpflänge zwischen 80 und 120 Zentimetern und einer Schulterhöhe von 50 bis 70 Zentimetern ist der Luchs nach dem im Kaukasus vorkommenden Persischen Leoparden die größte Katze Europas und die größte der vier Luchsarten.Die Rückenlänge ohne Kopf und Hals entspricht der Schulterhöhe, so dass der Körperbau quadratisch wirkt. Die Vorderbeine sind 20 Prozent kürzer als die Hinterbeine. Die großen Pranken verhindern, dass der Luchs tief im Schnee einsinkt. Die Trittspuren des Luchses sind mit einer Breite von fünf bis sieben Zentimetern für die Vorderpranke und vier bis sechs Zentimetern für die Hinterpranke etwa dreimal so breit wie die einer Hauskatze. Die Schrittlänge liegt zwischen 40 und 100 Zentimetern und kann bei sprintenden Luchsen bis zu 150 Zentimeter betragen.Anders als beim Fuchs oder Hund fehlen Luchsfährten meist Krallenabdrücke, da die Krallen während des Laufens in Hauttaschen zurückgezogen werden.
In Mitteleuropa wiegen männliche Luchse, die in der Jägersprache als „Kuder“ bezeichnet werden, je nach Region im Durchschnitt zwischen 20 und 25 Kilogramm, wobei besonders leichte Exemplare nur 14 Kilogramm wiegen und sehr schwere Tiere 37 Kilogramm erreichen können. Weibchen sind durchschnittlich 15 Prozent leichter als männliche Tiere. Ihr Gewicht beträgt normalerweise etwa 15 bis 20 Kilogramm, mit Extremwerten von zwölf beziehungsweise 29 Kilogramm.
Weitere Merkmale des Erscheinungsbildes und Sinnesleistungen
Mit den anderen Arten der Gattung verbinden den Eurasischen Luchs die Pinselohren, der breite und rundliche Kopf und der sehr kurze Schwanz. Dieser ist beim Eurasischen Luchs zwischen 15 und 25 Zentimeter lang und endet in einer schwarzen Spitze. Der Eurasische Luchs zeichnet sich durch einen sehr ausgeprägten Backenbart aus, den er weit abspreizen kann. Die Funktion des Backenbartes ist nicht restlos geklärt. Wahrscheinlich drücken die Tiere über die Stellung des Backenbartes ihre Stimmung gegenüber Artgenossen aus. Möglicherweise dient der Backenbart aber auch als Reflektor von Schallquellen.
Die Haarpinsel an den spitzen, deutlich dreieckigen Ohren sind bis zu fünf Zentimeter lang und verstärken die Fähigkeit, Lautquellen zu orten. Untersuchungen haben gezeigt, dass Luchse das Rascheln einer Maus noch aus einer Entfernung von 50 Metern wahrnehmen und ein vorbeiziehendes Reh noch 500 Meter entfernt hören können.Die mandelförmig geschnittenen und nach vorne orientierten Augen sind goldgelb, gelbbraun oder ockerbraun. Sie sind das wichtigste Sinnesorgan des Luchses und etwa sechsmal so lichtempfindlich wie die Augen des Menschen, was dem Luchs eine Jagd während der Dämmerung und Nacht erlaubt. Der Geruchssinn spielt bei der Jagd nur eine untergeordnete Rolle.
Das vollständige Gebiss eines Luchses besteht in der Regel aus 28 Zähnen. Auf beiden Seiten des Ober- und Unterkiefers befinden sich drei Schneidezähne, je ein stark ausgebildeter Eckzahn mit sogenannten Dolchrillen, zwei Vorbackenzähne oder Prämolaren sowie ein Backenzahn oder Molar; manchmal ist im Unterkiefer ein- oder beidseitig ein zusätzlicher Backenzahn ausgebildet.
Das Fell des Eurasischen Luchses ist auf der Körperoberseite während des Sommers rötlich- bis gelbbraun und während des Winterhalbjahres grau bis graubraun. Das Kinn, die Kehle, die Brust, die Bauchseite sowie die Innenseite der Läufe sind weißlich grau bis cremeweiß. Die Fleckung des Fells ist individuell verschieden, sie kann aber auch nahezu vollständig fehlen. Die Unterwolle des Fells ist dicht, die darüberliegenden Granehaare sind fünf bis sieben Zentimeter lang. Das Winterfell gehört zu den dichtesten im Tierreich. Hochbeinigkeit, dichtes Fell und eine durch die breiten Pfoten bedingte geringe Flächenbelastung ermöglichen es dem Luchs, noch bei Schneelagen bis zu einem halben Meter erfolgreich zu jagen. Höhere Schneelagen behindern ihn bei der Jagd, so dass er sich dann in weniger schneereiche Regionen zurückzieht.